Mein Weg Teil 3 unverhofft kommt oft
Ich war 2014 und 2015 pilgern, in Spanien auf dem Camino Frances.
Und ich dachte bislang immer dieses Jahr sitzt es nicht dran Aaaaaber nächstes
Jahr bestimmt. Das Fernweh wurde stärker und nun sind 3 Jahre vergangen. Es hat
lange gedauert bis ich nun erkenne dass ich auf Meinem Camino bereits unterwegs
bin.
Dafür braucht es keinen ausgewiesenen Weg, der Leben ist ein Camino, ein
tägliches lernen und verstehen.
Und was ist auf meinem Weg nun alles passiert? Jede Menge.
Ich bin in meine Lieblingsstadt Hamburg umgezogen und lebe
hier mittlerweile auch 2 Jahre, die sehr schnell rum gingen. Bin erst in einer
WG gelandet, 5 Monate habe ich dort Erfahrungen sammeln dürfen und festgestellt
das WGs nicht meins sind. Es ist mir einfach viel zu unruhig und mir sind meine
4 Wände einfach lieber auch wenn meine jetzige Wohnung nur rund 43qm umfassen
fühle ich mich um einiges wohler als in der WG. Durch den kleinen Kühlschrank
in der WG hat es angefangen das sich meine Ernährung von „fast alles selber
machen“ zu Fertigfutter verändert. Wo ich auch noch gerade langsam wieder mich
auf „back tot he roods“ umstelle. In meiner jetzigen Wohnung musste ich auch
viele Abstriche machen, da die Küchentür so klein ist das die meisten
Elektrogeräte einfach nicht hindurch passen. So musste ich mich auch von meinen
Geräten verabschieden die mit umgezogen sind. Dann habe ich in mein Leben meine
Katze „Mira“ gefunden, die aus einem schwierigen Umfeld kam und es einige
Monate beansprucht hat und viel Geduld das sie wieder Menschen traut. Sie war
dann so munter das ich ihr eine Spielgefährtin gesucht habe und fand meine süße
„Lucy“ die sich am Anfang sehr stark angezickt haben und mittlerweile lieben.
Ich habe auch einiges im Norden entdeckt und bin auch noch
am Entdecken, die Nähe zum Meer genieße ich.
Auch habe ich meine große Liebe gefunden die ich 2019
heiraten werde. Ich habe neue Menschen kennen gelernt, für manche die Tür
weiter geöffnet und auch alte Freundschaften los gelassen. Und bin noch am los
lassen von guten Freunden, von Soziale Medien. Was mich sehr erschrocken hat
war, als ich einen Messenger gelöscht habe waren ein paar der Meinung nun könne
man keinen Kontakt mehr halten. Ich finde man kann mich anrufen (Handy und
Festnetz), eine Email schreiben oder einen Brief, SMS/MMS oder die anderen 2
Messenger die ich ja habe nutzen. Auch der Chat im Gesichtsbuch funktioniert
einwandfrei….haben die Menschen verlernt zu kommunizieren?
Im Januar 2018 habe ich angefangen ein Selbsthilfeforum zu
leiten als Moderatoren- Leitung. Dies macht mit sehr viel Spaß im Leitungs-
Team zu arbeiten und auch mit den anderen Moderatoren. Ich empfinde es als
unfassbar wertvoll was wir dort auf die Beine gestellt haben und wie sehr wir
uns gegenseitig helfen.
Auch habe ich gelernt das Recht haben und Recht bekommen schwierig
ist und die Gerichte nicht immer nach Beweisen urteilen. Ich habe also das
Vertrauen in unser Sozialsystem und die Gerechtigkeit verloren. Denn wenn ich,
ohne Anwalt, schriftlich Beweisen kann das ich „im Recht“ bin und der andere
sich einen Anwalt nimmt und das Gericht entscheidet das ich Unrecht hätte finde
ich das sehr fragwürdig. Darüber hinaus streite ich mich nun 2 Jahre mit einer
Versicherung rum, ich habe auch alle Anforderungen die man erfüllen muss um
etwas bewilligt zu bekommen. Aber ich bekomme immer nur Ablehnungen und nun
geht das Klagen los. Es ist sehr kräftezehrend, mühsam und nervenaufreibend. In
unserem schönen Sozialsystem hat man sehr viele Möglichkeiten aber leider
machen die Ämter es einem sehr schwer diese zu erreichen. Dazu kommt alles zum
einreichen 100-mal zu kopieren, ein zu reichen usw.
Dieses Jahr konnte ich auch oft das Tanzbein schwingen mit
meinem Tanzpartner. Wir haben es bis zum Bronzemedaille Kurs geschafft. Wir tanzen
durch private Umstände nicht mehr, aber ich werde es demnächst wieder anfangen.
Denn ich denke oft „Tanzen ist wie Atmen“.
Auch habe ich so viel nur reagiert das es mir nun
aufgefallen ist, wo bin ich eigentlich geblieben? Sich selber nicht wahr zu
nehmen ist wirklich nicht beneidenswert. Also geht es nun im Babyschritt tempo
wieder zurück zu mir und raus aus dem Reagieren, dem Funktionieren und sich nur
um alles im Äußeren zu kümmern.
Des Weiteren liegt auf meinem Weg ein erneuter Umzug zu
meinem Schatz und aus meiner Lieblingsstadt heraus. Die passende Worte dazu
sind: Wir arbeiten dran.
Und minimalistisch zu Leben ist weiter ein Motto in meinem
Leben.
Buen Camino
- Ich danke dem ganzen Team von www.meine-adhs-hilfe.de das es uns einfach gibt. Und ich bin stolz auf das was wir geschaffen haben.
- Auch danke ich Jens, meinem ehemaligen Tanzpartner, dass er mich an meinen eigenen Blog erinnert hat und das ich da schon länger wieder was schreiben wollte. Ich werde Dich in Hamburg vermissen.
- Alle meinen Freunden und meiner Familie das sie es mit mir aushalten ;) Ich hab Euch lieb.
- Peter auch Dir danke ich für die schöne Zeit die wir bisher erleben durften und hoffe noch viele schöne Jahre mit Dir erleben zu können.
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